Das „Aeham Ahmad Trio“ (Aeham Ahmad, Steve Schofield & Tobias Schulte) gab am 20. Juni 2024 ein Konzert als Abschlussveranstaltung im Rahmen des fünfzigjährigen Schuljubiläums in der Aula für alle Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte. Der Schulleiter Herr Harazim erklärte in seiner Begrüßung, dass das Aeham Ahmad Trio europaweit sehr gefragt ist und nannte Orte aus dem Terminplan der letzten Zeit: Parma (Italien), Ulm, Abbadia Cereto (Italien). In dieser Woche stehe Wewelsburg, Steinheim und Meldorf auf dem Tourplan und danach trete das Trio wieder in Rovigo (Italien) auf.
Zum Trio gehören der Pianist Aeham Ahmad, der australische Saxophonist Steve Schofield und der deutsche Jazz-Schlagzeuger Tobias Schulte. Sie spielen Musik zwischen Weltmusik und Jazz. Während Aeham Ahmad und Steve Schofield gemeinsam die Alben „Syria – Music for Peace“ und „Heart Connections“ aufnahmen, gewannen Aeham Ahmad und Tobias Schulte den Weltmusikpreis „Creole“.
Das Trio spielte von 19:30 Uhr bis 21:00 Uhr. Außerdem lasen Hanna T., Jule W. und Jonathan L. (Jahrgang 10) Passagen aus Aeham Ahmads Reisebericht „Taxi Damaskus“ vor.Aeham Ahmad freute sich sehr, dass die Schülerinnen und Schüler so fröhlich mitklatschten und mitsangen. Auch Steve Schofield, war begeistert vom Publikum und das Publikum applaudierte begeistert dem Aeham Ahmad Trio, so dass das Trio noch eine Zugabe spielte, natürlich zum Mitmachen.
Seit 2015 lebt Aeham Ahmad in Deutschland und mittlerweile im Kreis Höxter. Auf seiner Homepage erfährt man seine bisherige Lebensgeschichte:
„Aeham Ahmad wuchs als palästinensischer Flüchtling im syrischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus auf. Seit seinem fünften Lebensjahr lernte er Klavier spielen, zunächst im Konservatorium in Damaskus, von 2006 bis 2011 studierte er an der musikalischen Fakultät der Baath-Universität in Homs. Yarmouk war seit 2013 von verschiedenen Parteien des Bürgerkriegs umkämpft. Im Laufe von Kriegshandlungen, Belagerung und Hunger dezimierte sich die Einwohnerzahl von vorher 150.000 auf 16.000 Menschen im Jahr 2015. Während dieser Zeit transportierte er sein Klavier auf einem Anhänger oder Pick-Up und trat auf Straßen und öffentlichen Plätzen auf. Videos von diesen Auftritten, häufig vor allem mit Kindern als Publikum, wurden in sozialen Netzwerken geteilt und seine Geschichte erfuhr international Medienberichterstattung.
Nachdem das Flüchtlingslager im April 2015 von den Kämpfern des „Islamischen Staates“ eingenommen worden war, zerstörten diese bei einer Kontrolle sein Klavier. In dieser Situation entschied er sich, seine Heimat zu verlassen. Am 2. August floh er aus Yarmouk und kam über Izmir, Lesbos und die Balkanroute im September 2015 nach Deutschland.
2015 erhielt er in Bonn den erstmals verliehenen „Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion“. Erste Auftritte in Deutschland hatte er bei einem Konzert für Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer in München im Oktober 2015 sowie einem Benefizkonzert zugunsten der Bochumer Flüchtlingshilfe zusammen mit den Bochumer Symphonikern. Seitdem hat er viele Konzerte in ganz Europa und in Japan gespielt.“
(Text und Foto: Vol)