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Fast fashion – fast trash? – Pro­jekt­wo­che am SGS

Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Jahr­gangs­stu­fe 10 am Städ­ti­schen Gym­na­si­um in Stein­heim befass­ten sich eine Woche lang mit dem The­ma „Nach­hal­tig­keit in der Modebranche“.

 

Klei­dung geht jeden etwas an, denn schließ­lich trägt sie jeder von uns, fast 24 Stun­den am Tag. Und zur Fuß­ball-EM stat­ten sich vie­le Men­schen zudem mit den aktu­el­len Tri­kots der Natio­nal­mann­schaft aus. Auf dem Fuß­ball­platz wird „Fair play“ beson­ders groß­ge­schrie­ben und bei manch einer Schieds­rich­ter­ent­schei­dung wird noch lan­ge nach dem Abpfiff dis­ku­tiert, ob sie gerecht­fer­tigt war. Aber was ist eigent­lich mit den Men­schen, die die Tri­kots für die EM oder über­haupt unse­re Klei­dung her­stel­len? Wird dort auch auf „fair play“ geach­tet? Wie fair geht es eigent­lich in der gesam­ten Wert­schöp­fungs­ket­te, vom Anbau der Baum­wol­le bis hin zur Ent­sor­gung eines T‑Shirts zu?

 

Die­sen und ande­ren Fra­gen rund um das The­ma „Nach­hal­tig­keit in der Mode­bran­che“ gin­gen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Jahr­gangs­stu­fe 10 am Städ­ti­schen Gym­na­si­um Stein­heim eine Woche lang nach. Ange­regt durch das Mate­ri­al im Bil­dungs­kof­fer „Tri­kot­Tausch“ des Ver­eins Vamos e.V. aus Müns­ter wur­den am Mon­tag in einer fünf­stün­di­gen Ein­füh­rungs­ver­an­stal­tung eige­ne Kon­sum­ge­wohn­hei­ten beim Kauf und der Ent­sor­gung von Klei­dung hin­ter­fragt, die Aus­wir­kun­gen von her­kömm­li­cher Tex­til­pro­duk­ti­on von auf Mensch und Umwelt beleuch­tet, aber auch über Hand­lungs­al­ter­na­ti­ven und Zukunfts­vi­sio­nen nach­ge­dacht. Schnell wur­de klar, dass die Umset­zung sol­cher Zukunfts­vi­sio­nen nur gelin­gen kann, wenn alle an einem Strang zie­hen: Ver­brau­cher, Poli­tik und Unter­neh­men. An der fächer­über­grei­fen­den Pro­jekt­wo­che betei­lig­ten sich die natur­wis­sen­schaft­li­chen Fächer Bio­lo­gie, Che­mie und Phy­sik genau­so wie die gesell­schafts­wis­sen­schaft­li­chen Fächer (Poli­tik, Phi­lo­so­phie und Reli­gi­on), aber auch die Spra­chen (Deutsch, Eng­lisch, Latei­nisch und Fran­zö­sisch). Es wur­den zum Bei­spiel Stof­fe gefärbt, Berech­nun­gen zum Treib­haus­ef­fekt ange­stellt, das Lie­fer­ket­ten­ge­setz der EU unter die Lupe genom­men, Kunst- und Natur­fa­sern mikro­sko­piert oder die Nach­hal­tig­keit bei den Römern in Bezug auf Klei­dung recher­chiert. Alles in allem eine sehr abwechs­lungs­rei­che Woche, die durch den Besuch des Unter­neh­mers Rein­hard Maas aus Güters­loh am Frei­tag abge­run­det wur­de. Er stell­te den Schü­le­rin­nen und Schü­lern sein Unter­neh­men „Maas natur“, einen Pio­nier für nach­hal­ti­ge Mode, vor und begeis­ter­te die Schü­le­rin­nen und Schü­ler nicht nur mit der kon­se­quen­ten Umset­zung der öko­lo­gi­schen und sozia­len Stan­dards in der Lie­fer­ket­te, son­dern er gab den Schü­le­rin­nen und Schü­lern auch fol­gen­den Rat mit auf ihrem Lebens­weg: „Wenn ihr von einer Idee über­zeugt seid, dann ver­folgt sie auch konsequent!“.

 

(Text: Seb, Foto: Vol)